Paradontitis

Haben Sie manchmal Zahnfleischbluten? Parodontitis ist eine Volkserkrankung.

 Eine Parodontitis – oder landläufig auch Parodontose genannt – ist eine entzündliche Erkankung des Zahnbettes. Sie kann sich zunächst sehr diskret entwickeln und bleibt oft über Jahre unbemerkt und unerkannt. Mit regelmäßigen zahnärztlichen Untersuchungen sollte man vorbeugen, denn die durch Parodontitis verursachten Schäden am natürlichen Gebiss sind schwerwiegend und meist irreversibel.

Die Parodontitis wird von Patienten oft gar nicht oder erst sehr spät bemerkt. Die häufigsten Symptome wie Zahnfleischbluten oder geschwollenes Zahnfleisch fallen oft kaum wenig auf, Schmerzen treten nicht immer auf oder sind nicht eindeutig zuzuordnen oder vergehen schnell wieder.

Doch es handelt sich um eine progressive Erkrankung, die unbehandelt fortschreitend den Zahnhalteapparat schädigt und langfristig zu Zahnlockerung oder gar zu Verlust von Zähnen führen kann. Darüber hinaus sind viele Formen der Parodontitis auch ansteckend und übertragbar.

Die empfohlenen halbjährlichen Vorsorgeuntersuchungen haben daher eine wichtige Bedeutung.
Dabei werden Zähne und Zahnfleisch gründlich untersucht. Eine röntgenologische Untersuchung ist ebenfalls sinnvoll, da sich die ersten Auswirkungen der Erkrankung unterhalb der Zahnfleischgrenze finden. Bei eventuellen ersten Anzeichen einer Parodontitis, kann man in dieser frühen Phase oft schon mit einfachen Maßnahmen wie professionellen Zahnreinigungen und einer optimierten Mundpflege ein Ausbreiten der Entzündung verhindern.
Je früher Zahnfleischentzündungen und Anfangsstadien der Parodontitis erkannt werden, desto einfacher können das Fortschreiten gestoppt und tiefere Folgeschäden vermieden werden.

Generell sind in regelmäßigen Abständen professionelle Zahnreinigungen im Recall-Verfahren zu empfehlen. Dabei werden bakterielle Beläge und harte Beläge wie Zahnstein auf den Zahnoberflächen und in den Zahnzwischenräumen entfernt. Gleichzeitig wird damit die Bakterienzahl im gesamten Mund sowie das Risiko zur Entstehung von Entzündungen verringert. Anschließend werden die Zähne poliert und geglättet sowie mit einem Fluoridgel remineralisiert.

Bei gesunden Zähnen und Zahnfleisch sind ein bis zwei professionelle Zahnreinigungen im Jahr ausreichend. Bei Patienten mit einer Parodontitis sind kürzere Zeitabstände sinnvoll, um ein erneutes Aufkeimen der Entzündung zu verhindern. Diese Recall-Phasen werden individuell auf jeden Patienten abgestimmt.

Symptome, die auf eine Parodontitis hindeuten, sollten ernst genommen und durch eine zahnärztliche Untersuchung gründlich abgeklärt werden.

Mögliche Anzeichen einer Parodontitis sind:

Häufiges Zahnfleischbluten, gerötetes, angeschwollenes und berührungsempfindliches Zahnfleisch

Mundgeruch oder ein unangenehmer Geschmack im Mund

Schwellungen oder Druckgefühl am Zahnfleisch

Zahnlockerung oder Veränderungen der Zahnstellungen
Für Raucher ist es noch schwieriger, die Symptome selbst zu erkennen: meist ist ihr Zahnfleisch ohnehin stärker entzündet als bei Nichtrauchern, es blutet aber auch weniger, da die Durchblutung durch das Nikotin bereits gestört ist. Daher ist bei Rauchern auch die Gefahr größer, chronische Formen der Parodontitis zu entwickeln, da die Anzeichen der Entzündung nicht bemerkt werden.